Thorsten Rector

Thorsten Rector

Dipl.-Medienwissenschaftler
Herausgeber jungezielgruppen.de

Wie Marketing die mentale Gesundheit der Generation Z in Zeiten von Krisen unterstützen kann

Zahlreiche Studien zeigen, dass Corona, die Kriege der Gegenwart und weitere Krisen ernsthafte Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Generation Z haben. Doch wie sollten Verantwortliche im Marketing damit umgehen?

Auch vor der Corona-Pandemie waren viele Jugendliche bereits gestresst. Bereits seit fünfzehn Jahren steigt die Zahl der Diagnosen von Depressionen, Ängsten und Ess-Störungen, wie z.B. der jährliche Arzt-Report der BARMER zeigt oder die COPSY-Studie zur Jugendgesundheit.

Nach der Pandemie sind die psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche aber nochmal deutlich höher als vor der Pandemie. Liegt das am Leistungsdruck, den in der Pandemie versäumten Lernstoff rasch nachzuholen? Oder liegt es am „Krisen-Rucksack“ aus Pandemie-Mangelerfahrungen, immer näher kommenden Kriegen, der Klimakrise oder der Inflation, die  immer schwerer zu tragen ist?

Auswirkungen auf Jugendliche und ihre mentale Gesundheit im Spiegel aktueller Studien

Immer wieder hat jungezielgruppen.de über zahlreiche Studien zu dem Thema berichtet. Die Studie „Jugend in Deutschland 2023“ hat beispielsweise gezeigt, dass die junge Generation sich durch die Folgen von Corona-Pandemie, Klimakrise, Krieg in der Ukraine und hoher Inflation stärker belastet fühlt als die mittlere und ältere Generation. Auch der “Mental-Health-Barometer” macht deutlich, dass jeder zweite Studierende in Deutschland und Österreich die eigene mentale Gesundheit als nicht gut bis schlecht einstuft.

Gleichzeitig traf die Corona-Pandemie auch noch auf eine langjährige “Bewegungsmangel-Pandemie” und verstärkte den Trend zum Übergewicht. Studien wie die “Trend Tracking Kids Studie®” von iconkids & youth zeigen, dass Corona ein dauerhafter Gamechanger im Freizeit- und Medienverhalten der Kinder und Jugendlichen war – Medien werden länger genutzt und es wird weniger Zeit mit aktiver Freizeit wie zum Beispiel Sport verbracht.

Eine gute Zusammenfassung aktueller Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Corona auf das Leben der Jugendlichen bietet die Sonderpublikation “Generation Corona? Jugend und (mentale) Gesundheit” der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

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Wie soll das Marketing mit diesen Entwicklungen umgehen?

Kampagnen sollten sensibel und einfühlsam auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der mentalen Gesundheit der Jugendlichen reagieren. Ansätze, die Unternehmen berücksichtigen können, wären zum Beispiel:

  • Empathie zeigen: Marketingkampagnen sollten Empathie und Verständnis für die Herausforderungen und Belastungen junger Menschen während der Pandemie vermitteln. Es ist wichtig, dass Unternehmen zeigen, dass sie die Situation ernst nehmen und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe verstehen.
  • Positive Botschaften vermitteln: Marketingkampagnen sollten positive Botschaften und Hoffnung verbreiten, um Jugendlichen in schwierigen Zeiten Mut zu machen und sie zu ermutigen, auf ihre mentale Gesundheit zu achten und sich um sich selbst und andere zu kümmern. Ein Weg könnte sein, „Glücksmomente“ für eine wirksame Markenansprache in der Krise zu nutzen.
  • Aufklärung und Sensibilisierung: Unternehmen können dazu beitragen, das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu fördern, indem sie Informationen über verfügbare Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten bereitstellen und dazu beitragen, Stigmata abzubauen.

Letztendlich sollten die Marketingbemühungen darauf abzielen, eine positive und unterstützende Botschaft zu vermitteln, die darauf abzielt, das Wohlbefinden junger Menschen zu fördern und sie dabei zu unterstützen, diese herausfordernde Zeit zu bewältigen.