Viel mehr als Information: Social Media sollte als eigenständiges Angebot gesehen werden

Social Media ist aus dem Alltag junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Ob TikTok, Instagram oder YouTube – die Plattformen sind längst nicht nur Orte der Unterhaltung, sondern prägen Meinungen, Werte und Wissen. Dennoch nutzen viele gemeinnützige Organisationen Social Media nach wie vor nur als „Anzeigetafel“, um auf externe Inhalte wie Webseiten, Workshops oder Broschüren hinzuweisen. Dabei steckt in Social Media weit mehr Potenzial: Mit den richtigen Ansätzen können Organisationen direkt auf den Plattformen Werte vermitteln, Wissen schaffen und echte Communities aufbauen.

Wie das funktioniert und warum Social Media als zentraler Ort der Wissens- und Wertevermittlung und damit als Angebot der inhaltlichen Arbeit gedacht werden sollte, zeigen wir dir hier.

Vom Kommunikationskanal zum Lernraum: Warum Social Media mehr sein sollte

Viele Organisationen nutzen Social Media hauptsächlich, um auf andere Angebote hinzuweisen – etwa auf eine aktuelle Kampagne, eine neue Broschüre oder eine anstehende Veranstaltung. Das ist auch sinnvoll, aber es greift zu kurz. Denn warum sollte man erst versuchen, junge Menschen von Social Media zu inhaltlichen Angeboten zu lotsen, wenn man ihnen die Inhalte direkt dort anbieten kann, wo sie ohnehin unterwegs sind?

Genau hier liegt eine große Chance: Social Media kann mehr sein als ein reiner Kommunikationskanal. Die Plattformen können zu Lernräumen werden, in denen Wissen und Werte unmittelbar vermittelt werden. Dafür braucht es jedoch einen Perspektivwechsel: Weg vom reinen Informationsaustausch, hin zu interaktiven Formaten, echten Angeboten und wichtigen Inhalten in kleinen Häppchen, die junge Menschen einbinden und zum Nachdenken anregen.

Statt (nur) auf den Workshop zum Thema Nachhaltigkeit hinzuweisen, direkt Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag geben; statt direkter Einladung für einen Kreativ-Kurs vorab Beispiele für Kreativität zu Hause, statt Demokratieförderung über ein Jugendparlament, auch Wissensvermittlung & Auseinandersetzung im Insta-Account.

Jugendlicher mit dunkelblonden Haaren, an eine dunkle Fliesenwand gelehnt Jugendmarketing

Werte und Wissen neu gedacht: Pädagogische Inhalte für Social Media aufbereiten

Viele Organisationen oder Unternehmen verfügen bereits über wertvolle pädagogische Materialien – sei es zu Themen wie Nachhaltigkeit, Demokratieförderung, Finanzbildung oder Energie. Doch anstatt diese Inhalte nur in Broschüren, auf der Webseite, in Workshops zu präsentieren oder als Unterrsichtsmaterial aufzubereiten,  können sie gezielt für Social Media neu gedacht werden. Das bedeutet: Inhalte kürzen, vereinfachen und in kleinen, leicht verdaulichen Häppchen präsentieren, die auf die Dynamik und Ästhetik der Plattformen zugeschnitten sind.

Einmal entwickelte Inhalte können so effektiv wiederverwendet werden – nur eben anders. Die Botschaft bleibt dieselbe, aber die Vermittlung erfolgt kreativ, kurzweilig und in einer Sprache, die junge Zielgruppen anspricht.

Wichtig: Wir können auf Social Media keine Fortsetzungs-Geschichte erzählen, jeder Beitrag muss für sich selbst stehen – das Gesamtbild entsteht nach und nach.

Darum lohnt es sich, zwei Taktiken anzuwenden:

Fokusthemen nutzen

Das inhaltliche Angebot eines Zeitraumes von mehreren Wochen bis zu zwei Monaten unter ein Thema stellen und alle Aspekte nach und nach beleuchten. Große und komplexe Themen können dabei in einzelne Infos heruntergebrochen werden.

Postserien nutzen

Gleichbleibende Formate und Serien schaffen Wiedererkennung und Vertrautheit: Die Idee oder Frage der Woche, unterhaltsame Begriffsklärungen, regelmäßige Reflektionsfragen, Statements von Jugendlichen etc. können nach und nach viele Inhalte vermitteln, Einblicke geben und Werte festigen.

Lohnt sich das? Sind unsere Themen nicht zu komplex?

Erklär es mir als wäre ich fünf! Die Sendung mit der Maus macht es vor: Dort werden komplizierte Sachverhalte so erklärt, dass Kindergarten-Kinder sie verstehen (und auch ihre Eltern!) Und wer mehr wissen will, kann sich zusätzliche Quellen suchen.

Genau so sollten Organisationen und Unternehmen an Social Media herangehen und den eigenen Kanal – oder auch die Zusammenarbeit mit Creatorn – sehen: Kurze Infos, Einblicke, Emotion, Reflektion als Einstieg in das Thema, Vertiefung dann nach und nach und gern über weitere Angebote.

Vorteil: Schwierige Themen in die Lebenswelten

Viele Organisationen und Unternehmen kennen das: Eine Veranstaltung ist aufwändig geplant und toll umgesetzt, die Teilnehmenden waren begeistert – aber viele Plätze blieben frei oder es war recht mühselig, ausreichend Teilnehmende zu gewinnen. Warum?

Das Interessenspektrum Jugendlicher ist oft sehr begrenzt. Die Persönlichkeitsentwicklung ist die Hauptaufgabe der Jugend, vieles dreht sich um Mode, Musik, Styling, low-interest-Themen gehen unter.

Um so wichtiger, diese wichtigen Themen aktiv an junge Menschen heranzubringen und sie unterhaltsam und emotional ansprechend dort zu präsentieren, wo Jugendliche und junge Erwachsene unterwegs sind. In Social Media.

Wenn es dort gelingt, Relevanz für das eigene Thema zu erzielen, es mit Emotionen zu verknüpfen und ein Basiswissen zu schaffen, wird einerseits Vertrauen aufgebaut und andererseits die Grundlage gelegt, um auch weiterführende Angebote wahrzunehmen.

Mädchen mit dunkler Brille, an der Wand stehend und ihre Jacke festhaltend
Zwei lachende Mädchen

Community first: Verbindung und Vertrautheit schaffen

Einblicke schaffen Vertrauen, Community schafft Bestätigung, Wiederholung schafft positive Bewertung,

Social Media bieten die Chance, gute Beziehungen aufzubauen. Das Unternehmen oder die Organisation kann sich authentisch präsentieren; die handelnden Personen werden Vertraute und es bestärkt Menschen, wenn sie – z.B. nach einem Workshop, einem Schulprojekt etc. – die Inhalte auch in ihren Lebenswelten wieder finden.

Besonders wenn es um Engagement geht ist es wichtig, immer wieder die Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen und Wertschätzung auszudrücken – auch das gelingt super über Social Media („Engagierte des Monats“, Berichte vom Arbeitseinsatz etc.)

Selbst in weniger aktiven Phasen junger Interessent:innen oder Engagierten kann so die Verbundenheit gehalten werden und es durch gute Social Media Präsenz auch gelingen, den Übergang von einem Kinderprogramm oder -angebot hin zu Jugendangeboten zu gestalten.

Social Media als Chance für Werte, Wissen und Community

Social Media ist weit mehr als ein Mittel zur reinen Informationsverbreitung. Wenn es gelingt, die Plattformen bewusst als Lern- und Dialogräume zu nutzen, können Organisationen junge Menschen dort erreichen, wo sie sich ohnehin aufhalten – und sie mit Werten, Wissen und Gemeinschaft stärken.

Die Botschaft lautet also: Nicht nur informieren, sondern prägen. Nicht nur kommunizieren, sondern Teil des Lebensalltags werden. Wer Social Media konsequent als Kernangebot denkt, kann damit eine Generation nicht nur erreichen, sondern mitgestalten.

Jetzt ist es an der Zeit, das Potenzial zu nutzen und Social Media in eine echte Plattform für Werte, Wissen und Community zu verwandeln.

Du willst Social Media besser nutzen?

Buche jetzt ein Coaching oder einen Workshop und erarbeite mit uns gemeinsam, wie du Social Media auf ein neues Level bringst!