Aufklärung statt Abschottung – Nachrichten für Kinder sind wichtig

von Mrz 3, 2020Gesellschaft, Interview, Medien0 Kommentare

logo! - Weil Kinder ein Recht auf Information haben

Kinder sind von Natur aus neugierig, wissbegierig und wollen miteinbezogen werden. Tagesaktuelle Meldungen aus Deutschland und der ganzen Welt erreichen auch sie und werfen Fragen auf. Hierbei stehen wir Erwachsenen in der Pflicht, ihnen den Zugang zu Informationen zu ermöglichen.

Die Kindernachrichtensendung “logo!” bereitet seit Ende der 80er Jahre Nachrichten kindgerecht auf und lädt die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer täglich ein Themen der Erwachsenenwelt, wie Politik und Wirtschaft, zu folgen und zu verstehen.

Warum der Transfer von Nachrichten für Erwachsene zu Nachrichten für Kinder kein Kinderspiel ist und wieso logo! seit so vielen Jahren Spitzenreiter der Branche ist, darüber haben wir mit dem Leiter von logo!, Markus Mörchen, gesprochen.

Markus Mörchen

Markus Mörchen

Leiter der ZDF-Kindernachrichten „logo!“

Markus Mörchen ist seit 2005 Leiter von logo!. Die Kindernachrichtensendung informiert junge Zuschauerinnen und Zuschauer täglich über aktuelle Themen des Weltgeschehens.

Die ZDF-Kindernachrichtensendung „logo!“ gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren und sie hat im TV kaum Konkurrenz. Kinder wollen viel wissen und interessieren sich erst einmal für alles. Warum gibt es wenig weitere Angebote im TV oder auch Ableger von klassischen Nachrichtensendungen?

Täglich Kindernachrichten zu produzieren bedeutet einen hohen produktionellen und organisatorischen Aufwand, wenn man Themen und Zusammenhänge, die für Erwachsene auch oft kompliziert sind, einfach und kindgerecht erklären und auf verschiedenen Plattformen anbieten will. Da haben sich andere bisher nicht ran getraut. Aber das ändert sich vielleicht bald – SuperRTL z.B. plant ebenfalls eine Nachrichtensendung für Kinder.

Worauf basiert das Format „logo“? Welche Entwicklung hat „logo“ in drei Jahrzenten erfahren, um nach wie vor beliebt und erfolgreich bei jungen Menschen zu sein?

logo! basiert auf der Idee, das Nachrichtengeschehen so aufzubereiten, dass Kinder es verstehen und sie so am öffentlichen Diskurs zu beteiligen. Diese Idee ist in drei Jahrzehnten gleich geblieben.

Verändert hat sich aber die Präsentation, die immer wieder an aktuelle Sehgewohnheiten angepasst und modernisiert wurde. Zudem wurde die Marke „logo!“ immer weiter ausgebaut und ist heute täglich auf vielen verschiedenen Plattformen zu finden, während sie vor 30 Jahren an vier Tagen pro Woche nur im ZDF zu sehen war.

Die Schwierigkeit der Übertragbarkeit von Erwachsenen-Nachrichten auf Kinder-Nachrichten ist sicherlich groß. Wie schaffen Sie es, Kinder zu informieren, ohne ihnen Angst zu machen? Gibt es Themen, die in den Kindernachrichten nichts zu suchen haben?

Es gibt keine Tabu-Themen bei logo! Wenn Themen von großer öffentlicher Relevanz sind, werden sie von uns aufgegriffen. Wichtig ist, dass die Inhalte für Kinder verständlich aufbereitet werden. Allein die Tatsache, dass Kinder anschließend Dinge verstehen und einordnen können, nimmt ihnen oft die Angst.

Aber auch die Darstellungsform ist wichtig: Wir sprechen zwar über alles, aber wir zeigen nicht alles. Bilder in Erwachsenen-Nachrichten können verstören und Ängste auslösen. Diese ersetzen wir durch animierte Grafiken, die zu einer Versachlichung von Themen führen.

 

Welche Empfehlung haben Sie für Eltern, wenn es darum geht mit ihren Kindern über sensible oder erschreckende Nachrichten zu sprechen?

Darüber zu sprechen ist bereits die wichtigste Empfehlung. Viele Eltern glauben, man könne Kinder von Nachrichten fernhalten – was in der Zeit von Smartphones und Co. nahezu ausgeschlossen ist.

Wenn man selbst keine Antwort auf eine Frage hat, sollte man das zugeben und gemeinsam mit den Kindern nach Antworten suchen. Und es hilft, gemeinsam logo! zu schauen – und anschließend mit den Kindern über das Gesehene zu sprechen.

Seit mehr als 30 Jahren informiert logo! kindgerecht über aktuelle Ereignisse weltweit.

In Zeiten von Smartphones und Co. können Kinder nicht von Nachrichten ferngehalten werden.

Eltern sollten mit ihren Kindern gemeinsam Antworten suchen und über das Gesehene sprechen.

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